Kinder sind sehr feinfühlig. Sie spüren schnell, wenn etwas im System „Familie“ nicht stimmt. Oft eher, als es uns Erwachsenen bewusst wird. Selbst Säuglinge können z.B. schlecht einschlafen, wenn sie spüren, dass irgendetwas nicht stimmt.
Manche Kinder zeigen es, indem sie ganz still sind, manche, indem sie besonders durch Lautstärke auffallen oder durch Unruhe und aggressives Verhalten auf sich aufmerksam machen. Andere wiederum nässen wieder ein, haben keinen Appetit oder fallen sogar mit ihren schulischen Leistungen ab.
Vieles drücken die Kinder mit ihrem Verhalten aus, weil sie das, was sie wahrnehmen, nicht in Worte fassen können.
Auf verschiedene Art und Weise arbeite ich mit den Kindern und biete ihnen viele spielerische und kreative Möglichkeiten, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Jede Stunde wird von mir dokumentiert und nach 5 Stunden findet ein Elterngespräch statt, in dem ich Ihnen mein Erlebtes mit Ihrem Kind darstelle. Sie erhalten Ideen an die Hand für ein besseres gegenseitiges Verständnis und harmonischeres Miteinander.
Erfahrungsbericht
(Namen aus Datenschutzgründen geändert)
Ausgangssituation: Sohn (5 J.) ist auffällig im Kindergarten durch aggressives Verhalten, mag weder spielen noch basteln.
Handlung: Stefan S. fasste schnell Vertrauen und schon in der 3. Stunde öffnete er sich, sodass ein Miteinander möglich war. Da jeder Mensch anders ist, arbeite ich auch individuell von Stunde zu Stunde anders. So ist ein effektives Arbeiten möglich. Bei Stefan spürte ich, dass ein Spaziergang gut tun würde, um ihn anders kennen zu lernen. Er wirkte ruhiger und ausgeglichener und sagte zu mir: „Frau Klein horche mal, wie der Wind im Gras rauscht.“ Ein wenig später meinte er: „Rieche mal, es riecht so, als würde der Papa Rasen mähen.“ Dieser Junge war mit seinen Sinnen so feinfühlig, dass er im Kindergarten überreizt wurde und nicht zur Ruhe kommen konnte. Nach drei Stunden (eine Stunde pro Woche) mit ihm fand ein Gespräch mit seinen Eltern statt, die mir sofort mitteilten, das sich ihr Sohn bei mir sehr wohlfühlte und schon fragte, ob er mich noch einmal besuchen dürfte. Im Gespräch schilderte ich mein Bild von ihrem Sohn und gemeinsam wurde die weitere Vorgehensweise besprochen.
Nach weiteren 3 Stunden bei mir wirkte er ausgeglichen und malte und bastelte sehr gerne. Er bekam positive Rückmeldungen, von mir und den Eltern, welches ihm eine neue Sichtweise zu sich selber öffnete. Er wurde nun verstanden und fühlte sich gesehen. Es folgte ein weiteres Elterngespräch. Dort entstand die Idee, der Erzieherin im Kindergarten Ideen an die Hand zu geben, wie sie anders auf Stefan eingehen kann.
Ergebnis: Die Erzieherin ließ sich auf die Ideen ein. Stefan durfte entscheiden, wann er etwas basteln möchte und bekam sogar einen Platz für sich, an dem es etwas ruhiger war. Stefan wirkte immer ausgeglichener und seine Aggressionen wurden immer seltener. Er nahm in seinem eigenen Tempo am Gruppengeschehen teil, welches den Eltern und Erziehern positiv auffiel.